Ja zum Bestattungswald Morbach!

DIE LINKE Bernkastel-Wittlich

Bereits seit Ende 2013 setzt sich in der Einheitsgemeinde Morbach eine Bürgerinitiative für die Einrichtung eines Bestattungswaldes in kommunaler Trägerschaft ein. Am 15. März diesen Jahres wird es - zum ersten Mal in der Geschichte der Einheitsgemeinde - einen Bürgerentscheid geben, bei dem rund 8700 Wahlberechtigte dazu aufgerufen sind, über die Möglichkeit der Einrichtung eines Bestattungswaldes bei Morbach abzustimmen. Vorher waren bereits am 17. Februar 2014 ein diesbezüglicher Einwohnerantrag und danach am 26. Januar 2015 ein eingereichtes Bürgerbegehren vom Morbacher Gemeinderat mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Zum nun folgenden Bürgerentscheid erklärt Daniel Kehl, stellvertretender Vorsitzender der LINKEN im Kreis Bernkastel-Wittlich:

„DIE LINKE im Kreis unterstützt das Bürgerbegehren „Bestattungswald Morbach“ ausdrücklich. In einem langwierigen Prozess haben viele Bürgerinnen und Bürger der Einheitsgemeinde Morbach ihre Unterstützung für eine solche Möglichkeit der Bestattung bekundet. Alleine das vom Gemeinderat in seiner Sitzung vom 26. Januar abgelehnte Bürgerbegehren hatte im Vorfeld über 1200 Unterstützungsunterschriften erhalten. Skandalös ist dabei insgesamt die Tatsache, wie Bürgermeister Andreas Hackethal (CDU) und die Mehrheit des Gemeinderats mit den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger umgehen. Statt den offenkundig vorhandenen Bedarf nach einer Bestattungsmöglichkeit außerhalb der bestehenden Morbacher Friedhöfe zu akzeptieren und auf die Anhänger des Bestattungswaldes zuzugehen, bereist der Bürgermeister momentan fast alle Morbacher Ortsbezirke und hält in den jeweiligen Ortsbeiräten einen computergestützten Vortrag, mit dem er die Anwesenden vor den angeblichen Gefahren und Kosten eines Bestattungswaldes zu warnen versucht. Hierbei malt er vor allem das Gespenst einer ausufernden Kostenexplosion durch die Einrichtung der neuen Begräbnisstätte an die Wand. Laut Hackethal entstünden durch den 8 Hektar großen Bestattungswald zum Beispiel Investitionskosten von 19.000€ pro Hektar, eine Summe, die die Einheitsgemeinde nicht stemmen könne.

Tatsächlich zeigen alle vorhandenen Beispiele von kommunalen Bestattungswäldern, dass alleine die Einnahmen durch den Verkauf von Urnengrabstellen für ein vollständiges Zurückfließen der Investitionskosten innerhalb der ersten beiden Jahre sorgen. Abgesehen davon liegen die Schätzungen der Investitionskosten durch den Bürgermeister deutlich zu hoch, im baden-württembergischen Endingen betragen sie beispielsweise mit 7500€ pro Hektar nicht einmal die Hälfte der von Hackethal veranschlagten Summe. Bestattungswälder bieten zudem den Vorteil, dass bei ihnen keine aufwendige Grabpflege notwendig ist, Pflegearbeit und -kosten bleiben so erspart. All diese Punkte werden von der Mehrheit der im Gemeinderat vertretenen Fraktionen und von Bürgermeister Hackethal nicht berücksichtigt. Ihr offener Feldzug gegen das Anliegen der Bürgerinnen und Bürger scheint fast schon ideologisch motivierte Ausmaße anzunehmen und stellt eine Verhöhnung für den demokratisch artikulierten Willen einer nicht unbedeutenden Anzahl an Bürgerinnen und Bürgern dar. Alleine deshalb sollte es am 15. März heißen: Ja zum Bestattungswald!“