PFT - Umweltskandal ungeahnten Ausmaßes

DIE LINKE Bernkastel-Wittlich & DIE LINKE Bitburg-Prüm

Wie der Trierische Volksfreund in seiner Ausgabe vom 10. November 2014 berichtete, sind rings um die US-amerikanischen Luftwaffenstützpunkte in Rheinland-Pfalz Bäche, Flüsse, Seen und Grundwasser mit krebserregenden Stoffen verunreinigt.

Bereits im März gab es erste Hinweise darauf, dass auch in der Eifel, um den Stützpunkt des US-Militärs Spangdahlem, PFT in Gewässern gefunden wurde. Die hierfür zuständige SGD-Nord beschwichtigte die Bevökerung damals damit, dass die Belastung mit PFT ein bundesweites Problem sei.

Nun wurden dem Trierischen Volksfreund Unterlagen zugespielt, die zeigen, dass selbst in einer Tiefe von 78 Metern noch Werte gemessen werden, die fast das zehnfache des PFT-Richtwertes für Grundwasser übersteigen. Auslöser für die hohen Belastungen sollen Löschschäume sein, die lange Zeit als harmlos galten und deshalb über Jahre hinweg einfach mit Wasser verdünnt in die Oberflächenetwässerung geleitet wurden. Dieses Oberflächenwasser wurde dann vom Flugplatz über die Bäche in der Region abgeführt. Die Folge war unter anderem die vermehrte Ansammlung von Schaumflocken auf den Feldern in der Umgebung. Allerdings steht nicht nur der Löschschaum im Verdacht, krebserregend zu sein. Auch einige Enteisungsmittel und der Flugzeugtreibstoff JP-8 sollen PFT enthalten.

In der Region befindet sich nicht nur der aktive Militärstützpunkt Spangdahlem, sondern auch der bereits geschlossene Bitburger Flugplatz. Und auch hier finden sich erhöhte PFT-Werte.

Das gesamte Ausmaß dieses Umweltskandals ist noch nicht vollständig abzuschätzen. Vor allen Dingen scheint noch nicht klar zu sein, welche Kosten damit auf die öffentliche Hand zukommen werden; diese wird ohne Frage einen Großteil der Entsorgungskosten des tödlichen Erbes der US-Stützpunkte tragen müssen.

Dave Koch, Vorsitzender der LINKEN im Landkreis Bernkastel-Wittlich, äußert sich folgendermaßen zu den Vorgängen: „In erster Linie muss nun genau geklärt werden, wie groß das Ausmaß dieser Umweltverschmutzung ist. Welche Sofortmaßnahmen können ergriffen werden, um eine weitere Durchseuchung von Grund und Boden zu verhindern? Wie gefährdet ist die Trinkwasserversorgung? Wie hoch ist die Belastung durch PFT in Fischen aus der Region, aber auch in anderen Wildtieren? Wie sieht es mit landwirtschaftlichen Nutzflächen rund um die Flugplätze aus? Sind auch diese belastet? Wenn ja, wer zahlt den Landwirten Entschädigungen für die verseuchten Flächen? Der Schutz der Bevölkerung muss hier an oberster Stelle stehen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen umgehend und transparent über das weitere Vorgehen informiert werden.“